Lebst du in der Energie der Liebe oder der Angst?
Auf dem Weg zu wahrer Liebe kommst du an deiner Angst nicht vorbei!
Kennst du das Gefühl der Angst? Ich meine damit nicht den lebenswichtigen Schutzmechanismus, sondern ich rede von einer Form der Angst, die dich blockiert,
dich in deiner Lebensenergie dimmt, dich alles verlieren oder auch
alles zerstören lässt, was die lichtvolle Seite der Liebe dir anbietet. Wenn das Leben
nur noch von der Angst bestimmt wird, beispielsweise etwas oder jemanden zu
verlieren, zu versagen, etwas falsch zu machen usw., dient sie nicht mehr deinem Schutz,
sondern sie wird psychisch und auch physisch zum Problem, was bis zur Krankheit führen kann.
Liebe und Angst sind im
psychologischen Sinne zwei Grund-Gefühle, aus denen sich alle anderen Gefühle
ableiten lassen. Auf spiritueller Ebene sind Liebe und Angst die zwei
Grund-Energien: Liebe bildet dabei die lichtvolle und Angst die dunkle
Seite. Wir leben in einer dualen Welt und sehr vereinfacht gesagt, kann man
alles, was der Liebe dient, sie stärker und größer macht - wie Freude, Vertrauen,
Glücklichsein, Mitgefühl - auf die lichtvolle Seite stellen und alles, was der Angst dient, diese wiederum stärker und größer macht - wie Ärger,
Misstrauen, Wut, Enttäuschung - auf die dunkle Seite.
Nun ist es nicht sinnvoll einfach alles abzulehnen oder aus deinem Leben zu verbannen, was dir Angst macht oder sich nicht gut anfühlt. Es gilt vielmehr zu erkennen, dass und warum dir etwas Angst macht und das aufzuarbeiten. Gerade der Weg durch die Angst führt dich ja in die (Selbst-)Liebe. Ich möchte das gerne anhand von einem Geistigen Gesetz erklären:
„Energie folgt der Aufmerksamkeit“.
Dieses Gesetz wird m. E. von vielen Menschen missverstanden. Stelle dir beispielsweise deinen Nachbarn vor, wie er im Fernsehen einen Bericht über die Umweltverschmutzung auf unserem Planeten anschaut. Dies macht ihn emotional stark betroffen, vielleicht kommt Wut in ihm auf, Traurigkeit oder gar Zukunftsangst. Nun kennt er dieses Geistige Gesetz „Energie folgt der Aufmerksamkeit“ und er schaltet den Fernseher ab und verbannt die Informationen mit samt seiner Gefühle sozusagen aus seinem Wohnzimmer. Er glaubt sich selbst damit zu schützen und meint auch, dem Thema damit die Energie zu entziehen.
Doch das stimmt so nicht. Es
geht bei diesem Gesetz nicht um das Wort „Aufmerksamkeit“ sondern um das Wort
„Energie“. Also, WELCHE
Energie ich durch meine Aufmerksamkeit zu einer Person
oder Situation schicke ist entscheidend. Wenn mich ein Fernsehbericht sehr wütend
macht ist es natürlich besser, wenn ich zunächst das Fernsehprogramm ausschalte, das diese Emotion in mir weckt. Damit sorge ich erst einmal dafür, dass keine weiteren negativen Emotionen meinen Organismus fluten. Die Umweltverschmutzung ist aber immer noch vorhanden. Sie verschwindet ja nicht einfach, nur weil ich nicht mehr hinschaue. Je nach dem, ob ich mich dem Thema Umweltverschmutzung aus der Energie der Liebe oder der Angst nähere, finde ich andere Lösungsansätze.
Ich glaube 1980 entstand das
erste Videospiel namens Packman. Ein gelbes Gesicht mit offenem Mund
hat alles gefressen, was auf seinem Weg lag. Je mehr es erwischt hat, desto besser.
Stell dir vor, dieser Packman ist die Seite der Liebe. Je mehr Liebe du ihm gibst, desto stärker und größer wird er. Und dann ist da ein Monster, das
ernährt sich von der Energie der Angst. Je mehr Angst du ihm zuführst, desto
stärker machst du auch dieses Monster. Entscheide also weise, welcher Seite du welche Energie schenkst.
Die Angst will gesehen werden
Das funktioniert nun in allen
Lebensbereichen so. Ob in der partnerschaftlichen Liebe, in der Politik, bei
allgemeinen Lebensthemen. Immer dann, wenn du mit einer Sache oder einem
Menschen konfrontiert wirst, der dich in negative Gefühle - eben auch Angst
- schickt, solltest du sie niemals einfach verdrängen wie in dem
Fernsehbeispiel. Fragen, die du dir stellen kannst sind: Warum
fühle ich Angst? Was hat sie mit mir zu tun? Woher kommt diese Angst oder woher
kenne ich sie? Was hat sie tatsächlich mit der Situation oder dem Menschen zu
tun, den ich gerade vor mir habe? Wichtig ist, dass du DEINE
Gefühle erst
einmal für dich selbst anschaust, bevor du Energie in eine Sache im Außen fließen lässt. Denn sonst transportierst du genau diese negativen Gefühle in
diese Situation oder zu diesem Menschen. Erst wenn du emotional selbst wieder auf neutralem Boden
stehst, macht es Sinn zu agieren.
Die Angst und deine Vergangenheit
Nun bilden sich Ängste häufig aus entsprechend negativen Erfahrungen und unser System will natürlich alles von uns abwenden, was uns erneut schaden könnte. Dennoch macht es Sinn die Angst immer wieder zu hinterfragen beispielsweise dann, wenn du dich bei neuen Menschen und Situationen so verhältst, als wären es die alten Menschen und Situationen, mit denen du Schmerz und Verletzung erlebt hast. Stell dir einmal vor, du arbeitest in einem Kindergarten und der kleine vierjährige Maxi sagt dir, dass er mit der Susi nicht spielen mag, weil er Angst vor ihr hat. Und du fragst ihn, warum das so ist, ob ihm die Susi etwas getan habe. Der kleine Maxi antwortet dir darauf: „Nein, die Susi war immer sehr nett zu mir aber die Babsi aus der anderen Kindergruppe schubst mich immer.“ Wärest du über diese Erklärung nicht sehr erstaunt? Würdest du dem kleinen Maxi nicht erklären, dass er doch nicht von dem Verhalten von Babsi auf das Verhalten von Susi schließen könne?
Genau das tun wir Erwachsenen aber tagtäglich in privaten und beruflichen Beziehungen. Wir schauen unser Gegenüber durch den Filter unserer Erfahrungen an. Und nochmal: Das ist eine natürliche Schutzfunktion unseres Organismus, um uns vor Schaden zu bewahren. Wenn du der Boss bist über dein System und du eine gelingende liebevolle Partnerschaft eingehen möchtest, dann wirst du prüfen, ob dein Organismus in diesem Fall Recht hat oder nicht. Du wirst vorsichtig Schritt für Schritt auf den anderen zugehen und sein Verhalten dir gegenüber anschauen. Je sicherer du wirst, umso mehr wirst du dich im Gegenzug Schritt für Schritt öffnen. Wichtig dabei ist, dass du Vertrauen in dich selbst hast und in der Selbstliebe bist. Du darfst wissen, dass du jede neuerliche Ent-Täuschung (also das Ende einer Täuschung) überleben würdest und, dass jedes "sich einem neuen Menschen gegenüber Annähern" ein notwendiges Vorgehen ist, um überhaupt eine Chance auf eine liebevolle Partnerschaft zu haben.
Ich erlebe immer wieder
Menschen, die anderen gegenüber extrem ängstlich und misstrauisch sind. Letztlich fehlt es ihnen
aber an Vertrauen in sich selbst. In die Fähigkeit nämlich, dass sie selbst
- es beurteilen können, ob jemand oder etwas gut für sie ist oder
- sie in jedem
Fall in der Lage wären, sich selbst zu schützen oder
- eine Situation tatsächlich zu überleben, wenn sie sich nicht so entwickeln würde, wie sie es gerne gehabt hätten.
Menschen, die kein Vertrauen
haben, können nicht wirklich lieben. Sie lieben weder sich selbst noch andere.
Das Thema Kontrolle und Macht steht hier oftmals im Vordergrund und beides hat nichts mit Liebe zu tun. Situationen
und Menschen müssen kontrolliert werden, damit ich sicher sein kann, dass ich
die Lage im Griff habe, dass mich keiner mehr verletzt oder Dinge tut, die ich
nicht will. Weder Kontrolle noch Macht sind Mittel zu wahrer Liebe. Denn
sie verhindern Freiheit und natürliche Entwicklung. Diese Freiheit bildet jedoch die Grundlage für wahre Liebe. Wenn sich zwei Menschen aus freien Stücken füreinander entscheiden dann mit dem vollen Bewusstsein,
- dass es klappen kann oder nicht,
- dass man
verletzt werden kann, wenn man sich öffnet,
- es aber auch nicht zu einer liebevollen Partnerschaft kommen wird, wenn man sich nicht öffnet.
Angst und Manipulation
Ein weiterer Aspekt beim Thema Angst ist, manipulierbar zu sein. Wenn du Angst hast, etwas oder jemanden zu verlieren, bist du in Gefahr manipuliert zu werden. Mit Ängsten wird Politik gemacht und Werbung und auch Partnerschaften gelebt. Das ist alles kein Problem, solange du genau hinschaust, durch den Filter der Angst hindurch und siehst, was wirklich Realität ist. Dient das, was hier angeboten wird, wirklich dir oder dient es nur dem Anbieter? Benutzt er deine Ängste, um dich in eine bestimmte Richtung zu lenken, oder geht es ihm wirklich um dein Wohl.
Was auch immer der Grund ist, warum wir Ängste haben. Sobald sie unser Leben bestimmen, sollten wir etwas tun. Sie wegzuschieben bedeutet, sie ins Reich der Schatten zu verbannen. Nur dieses Reich der Schatten öffnet seine Tore erfahrungsgemäß dann, wenn wir es am wenigsten brauchen können.
Wie kannst du nun mit deinen Ängsten umgehen?
Nimm zunächst einmal deine Angst wahr und gib ihr einen Platz in deinem Leben. Das kannst du dir tatsächlich so vorstellen, dass du die Angst wie eine Person behandelst, der du einen Stuhl anbietest. Du lässt sie zu Wort kommen. Sie darf dir alles sagen, was sie zu sagen hat. Alle Befürchtungen und Zweifel, die rational gesehen vielleicht sogar ihre Berechtigung haben. Wenn die Angst alles gesagt hat, dann bedanke dich bei ihr und schaue dir ihre Aussagen genau an. Da du der Boss bist entscheidest du, ob du deiner Angst Folge leisten willst oder nicht. Wenn tief in dir etwas „nein“ zur Angst sagt, dann folge deinem inneren Pfad der Liebe und des Vertrauens. Wenn du jedoch merkst, dass die Angst dir hier ein wichtiges, bisher noch nicht beachtetes Schattenthema zeigt, dann bearbeite es - wenn du kannst allein oder du nimmst dir professionelle Hilfe dazu. Wichtig ist: Es geht nur mit der Angst nie gegen sie. Sobald du gegen sie agierst, fütterst du wieder das kleine Monster und lässt es wachsen.
Liebe ist der Weg
um Partnerschaften eingehen zu können und zu erhalten, ganz egal ob es Liebesbeziehungen sind,
berufliche Partnerschaften oder Beziehungen zu Freunden, Kollegen, Kindern usw.
Verzeihen ist dabei EIN
Weg der
Liebe. Es geht nicht darum, das Fehlverhalten eines anderen gut zu
heißen. Wenn du jedoch weist, dass wir Menschen
uns gegenseitige Lernpartner sind, kannst du Fehlverhalten, wie
immer es aussehen mag, auf einer spirituellen Ebene vielleicht verzeihen. Verstehe bitte: Verzeihen negiert nicht schlimme Handlungen aber es befreit dich vom Drama der Vergangenheit und macht dich frei für
neue Menschen und neue Situationen. Bleibst du in der negativen Energie wie
Wut, Hass, Rache und Angst auf eine bestimmte Person oder Situation stecken, bindest du dich genau an die Person oder Situation, die dich verletzt hat. In der Folge verletzt du damit nur dich selbst.
Das ist den meisten Menschen so garnicht bewusst. Wenn du dich beispielsweise ärgerst, schadest du niemand anderem, außer dir selbst, und das könnte man sogar in deinem Blut nachweisen. Deine Gefühle gehören zu dir, ob es Liebe ist oder Angst, ob Freude oder Wut. Ganz egal, wer oder was etwas in dir auslöst: Wenn du etwas fühlst, bist du für dieses Gefühl verantwortlich und du trägst die Folgen dieses Fühlens. Vielleicht hilft dir dieses Wissen dabei, ungesunde Partnerschaften oder Situationen aus dir und deinem höheren Bewusstsein heraus zu heilen oder in Frieden loszulassen.
Fazit
Liebe wird dir helfen, die Themen
anzunehmen und zu erlösen, von denen du jeden Tag auf allen Ebenen deines Seins herausgefordert wirst. Nur
wenn du in der Liebe bleiben kannst, auch wenn etwas nicht so läuft, wie du
es dir vorstellst, dann fütterst du die Seite, die du letztlich in deinem Leben haben möchtest. Die Energie der Liebe wird nach und nach die schmerzvollen Erinnerungen auslöschen und immer mehr dein Leben erfüllen.
Haftungsausschluss
Bitte beachte, dass alle meine Beiträge meine persönliche Meinung und Erfahrung von mehr als 30 Jahren in der psychologischen und spirituellen Beratung wiedergeben. Ich reiche sie hier nach bestem Wissen und Gewissen an dich weiter. Dennoch übernehme ich keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Anwendung oder Verwendung der Angaben aus meinen Beiträgen entstehen. Meine Informationen richten sich an interessierte Personen und sind zu deren persönlichen spirituellen Entwicklung gedacht. Sie haben nicht das Ziel ärztliche oder therapeutische Hilfe zu ersetzen.
